Ich möchte gerne noch etwas ergänzen. Ich finde es wichtig, stationäre Maßnahmen/ Wohnheime besonders nochmal im Hinblick auf Nähe zu betrachten.
Ich weiß nicht, wie es euch geht. Aber mir tun Berührungen von Partner, Freund*innen und auch von den eigenen Kindern gut. Wenn ich mir vorstelle niemals liebevoll berührt, sehr selten in den Arm genommen zu werden oder mal den Kopf gewuschelt zu kriegen - das wäre ein Albtraum.
Wer berührt Bewohnerinnen und Bewohner in unseren Einrichtungen? Wo kriegen sie ihre körperliche Zuwendung her? Ich glaube, dass unsere Angst davor unangemessen zu handeln und Grenzen zu überschreiten uns von der anderen Seite vom Pferd fallen lässt.
Natürlich gilt es, feinfühlig zu sein, zu kommunizieren und die Grenzen aller Beteiligten zu wahren. Und gleichzeitig denke ich, dass liebevolle Berührungen definitiv auch zu unserem Auftrag gehören
Sehe ich auch so, stark mit dem Hintergedanken, dass jede Grenze individuell ist. Ich merke bei mir, dass ich weniger mag als gewisse Mitarbeitende. Und das ist dann auch okay so. Wichtig für mich finde ich noch, dass Berührungen dann einen Grund benötigen. Und nicht einfach aus dem nichts oder dem Affekt kommen sollten (auf beide Wege).
Warum braucht es Umarmungen/Berührungen? Ich gehe vom Thema Trauma aus d.h. dass es triggern kann. Dazu habe ich die Haltung dass es immer ein Machtgefälle zwischen Klienten und Bezugspersonen gibt, es daher grenzüberschreitend ist, sich zu umarmen. Wir sind nicht Freunde. Bei Kleinkindern kann es hilfreich sein - aber da habe ich keine Erfahrung. Ich frage mich immer, wer die Berührung braucht: Klient oder eher die Bezugsperson. Nähe kann auch durch anderes: gemeinsame Tätigkeit, Sprache etc hergestellt werden.
ich wäge jeweils ab, was in der konkreten Situation für mich ok ist. meist sind Berührungen für mich in Ordnung. unbedingt muss jede/jeder seine Grenzen wahren.
Ich habe letzten Sommer die PH abgeschlossen und arbeite seit dem im Kindergarten. Leider wurde bei uns im Studium das Thema Nähe und Distanz nur ganz kurz angeschnitten. In meiner ersten Kindergartenwoche war ich ehrlichgesagt etwas überfordert mit der Frage eines Kindes: "darf ich auf deinen Schoss kommen?" Ich habe kurz ein paar Sekunden für mich überlegt und habe anschliessend ebenfalls auf mein Bauchgefühl gehört und dem Kind gesagt es darf gerne nahe zu mir sitzen auf dem Stuhl und mir die Hand geben. Das Kind brauchte in dem Moment Zuneigung aber für mich war das auf den Schoss nehmen etwas zu nahe.
Andere Kinder kamen mich dann auch sehr oft umarmen, was ich eigentlich ein schönes Zeichen finde aber beim Znüni essen fanden meine IF-Lehrperson und ich, dass wir eine Regel abmachen; wenn man eine Umarmung wirklich braucht (wenn man traurig ist oder einen etwas bedrückt...), dann darf man die auch gerne holen kommen, jedoch muss das nicht alle 15 Minuten sein und das haben die Kinder sehr gut verstanden.
Da unsere Klienten:innen stark eingeschränkt sind, können sie oft nicht klar kummunizieren, was sie als angenehmen emfinden und was nicht. Wir haben als Gruppe für jede:n Klient:in eine Liste erstellt mit Situationen/Handlungen (ausserhalb von Pflegesituationen) welche wir im Alltag machen und wir als "in Ordnung" empfinden oder wahrnehmen. So könen wir als Team sagen, dass alles was in diesem Rahmen gemacht wird, wir auch dahinter stehen können und wir keine Bedenken betreffend Übergriffe haben müssen. Die Liste kann und sollte jederzeit aktualisiert und angepasst werden. Grundsätzlich haben wir die Regel, keine Umarmungen etc. während Pflegesituationen und dass die Betreuungsperson die eigenen Grenzen definiert und diese klar kommuniziert 😊
Ich finde es immer wieder gut, solche Themen an Teamsitzungen zu besprechen. Man kann verschiedene Fragen zur Diskussionsanregung in die Mitte legen, so kann jede Person sich seiner Haltung bewusst werden. Wir haben es auch so gemacht und uns auf einige Punkte geeinigt. Umarmungen sind wie Aida und Brigitte sagen , je nach Situation abzuschetzen. Muss aber auch für dich stimmen. 👍
Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass ich mich meistens auf mein Bauchgefühl verlasse; die Grenze also selber ziehe. Wenn mir Berührungen oder Umarmungen von einem Bewohner unangenehm sind, sage ihm stopp.
Es gibt jedoch Situationen in Trauer oder Krankheit wo ich auch mal spontan einen Bewohner in den Arm nehme und ihn so versuche zu trösten. Natürlich akzeptiere ich in diesem Fall ein Stopp auch ihrerseits; ist mir jedoch noch nie passiert.....
Bei uns gilt, dass der Bewohner uns fragt, ob es für uns okay ist wenn er uns umarmt. So kann jeder MA selbst entscheiden was ihm zu nah ist oder was okay ist. Für mich persönlich sind Umarmungen je nach Situation angemessen und in meinen Augen keine Grenzüberschreittung.
Ich möchte gerne noch etwas ergänzen. Ich finde es wichtig, stationäre Maßnahmen/ Wohnheime besonders nochmal im Hinblick auf Nähe zu betrachten.
Ich weiß nicht, wie es euch geht. Aber mir tun Berührungen von Partner, Freund*innen und auch von den eigenen Kindern gut. Wenn ich mir vorstelle niemals liebevoll berührt, sehr selten in den Arm genommen zu werden oder mal den Kopf gewuschelt zu kriegen - das wäre ein Albtraum.
Wer berührt Bewohnerinnen und Bewohner in unseren Einrichtungen? Wo kriegen sie ihre körperliche Zuwendung her? Ich glaube, dass unsere Angst davor unangemessen zu handeln und Grenzen zu überschreiten uns von der anderen Seite vom Pferd fallen lässt.
Natürlich gilt es, feinfühlig zu sein, zu kommunizieren und die Grenzen aller Beteiligten zu wahren. Und gleichzeitig denke ich, dass liebevolle Berührungen definitiv auch zu unserem Auftrag gehören
Warum braucht es Umarmungen/Berührungen? Ich gehe vom Thema Trauma aus d.h. dass es triggern kann. Dazu habe ich die Haltung dass es immer ein Machtgefälle zwischen Klienten und Bezugspersonen gibt, es daher grenzüberschreitend ist, sich zu umarmen. Wir sind nicht Freunde. Bei Kleinkindern kann es hilfreich sein - aber da habe ich keine Erfahrung. Ich frage mich immer, wer die Berührung braucht: Klient oder eher die Bezugsperson. Nähe kann auch durch anderes: gemeinsame Tätigkeit, Sprache etc hergestellt werden.
ich wäge jeweils ab, was in der konkreten Situation für mich ok ist. meist sind Berührungen für mich in Ordnung. unbedingt muss jede/jeder seine Grenzen wahren.
Ich habe letzten Sommer die PH abgeschlossen und arbeite seit dem im Kindergarten. Leider wurde bei uns im Studium das Thema Nähe und Distanz nur ganz kurz angeschnitten. In meiner ersten Kindergartenwoche war ich ehrlichgesagt etwas überfordert mit der Frage eines Kindes: "darf ich auf deinen Schoss kommen?" Ich habe kurz ein paar Sekunden für mich überlegt und habe anschliessend ebenfalls auf mein Bauchgefühl gehört und dem Kind gesagt es darf gerne nahe zu mir sitzen auf dem Stuhl und mir die Hand geben. Das Kind brauchte in dem Moment Zuneigung aber für mich war das auf den Schoss nehmen etwas zu nahe.
Andere Kinder kamen mich dann auch sehr oft umarmen, was ich eigentlich ein schönes Zeichen finde aber beim Znüni essen fanden meine IF-Lehrperson und ich, dass wir eine Regel abmachen; wenn man eine Umarmung wirklich braucht (wenn man traurig ist oder einen etwas bedrückt...), dann darf man die auch gerne holen kommen, jedoch muss das nicht alle 15 Minuten sein und das haben die Kinder sehr gut verstanden.
Da unsere Klienten:innen stark eingeschränkt sind, können sie oft nicht klar kummunizieren, was sie als angenehmen emfinden und was nicht. Wir haben als Gruppe für jede:n Klient:in eine Liste erstellt mit Situationen/Handlungen (ausserhalb von Pflegesituationen) welche wir im Alltag machen und wir als "in Ordnung" empfinden oder wahrnehmen. So könen wir als Team sagen, dass alles was in diesem Rahmen gemacht wird, wir auch dahinter stehen können und wir keine Bedenken betreffend Übergriffe haben müssen. Die Liste kann und sollte jederzeit aktualisiert und angepasst werden. Grundsätzlich haben wir die Regel, keine Umarmungen etc. während Pflegesituationen und dass die Betreuungsperson die eigenen Grenzen definiert und diese klar kommuniziert 😊
Ich finde es immer wieder gut, solche Themen an Teamsitzungen zu besprechen. Man kann verschiedene Fragen zur Diskussionsanregung in die Mitte legen, so kann jede Person sich seiner Haltung bewusst werden. Wir haben es auch so gemacht und uns auf einige Punkte geeinigt. Umarmungen sind wie Aida und Brigitte sagen , je nach Situation abzuschetzen. Muss aber auch für dich stimmen. 👍
Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass ich mich meistens auf mein Bauchgefühl verlasse; die Grenze also selber ziehe. Wenn mir Berührungen oder Umarmungen von einem Bewohner unangenehm sind, sage ihm stopp.
Es gibt jedoch Situationen in Trauer oder Krankheit wo ich auch mal spontan einen Bewohner in den Arm nehme und ihn so versuche zu trösten. Natürlich akzeptiere ich in diesem Fall ein Stopp auch ihrerseits; ist mir jedoch noch nie passiert.....
Bei uns gilt, dass der Bewohner uns fragt, ob es für uns okay ist wenn er uns umarmt. So kann jeder MA selbst entscheiden was ihm zu nah ist oder was okay ist. Für mich persönlich sind Umarmungen je nach Situation angemessen und in meinen Augen keine Grenzüberschreittung.